Der Begriff Pari Passu stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "gleichberechtigt". Doch was bedeutet das für ein Startup? In der Finanzwelt drückt dieses Konzept aus, dass verschiedene Investoren, Gläubiger oder Wertpapiere die gleiche Priorität haben. Aber warum sollte das jemanden interessieren, der gerade ein Unternehmen gründet?
Warum ist Pari Passu für Startups relevant?
Startups navigieren oft durch stürmische Gewässer voller Investoren und Gläubiger. Die Bezeichnung Pari Passu kann dabei ein Sicherheitsnetz darstellen. Wenn beispielsweise ein Startup zusätzliche Finanzierungsrunden durchführt, wird diese Klausel oft in den Verträgen aufgenommen, um sicherzustellen, dass spätere Investoren nicht bevorzugt behandelt werden. Das schützt die Interessen der frühen Unterstützer und sorgt dafür, dass alle Beteiligten auf derselben Stufe stehen. Für Startups kann das der Unterschied zwischen fairen Bedingungen und einem völligen Chaos an Verpflichtungen sein.
Wie funktioniert Pari Passu in Finanzierungsrunden?
Bei Finanzierungsrunden von Startups sind die Investoren oft daran interessiert, welche Bedingungen für künftige Investoren gelten werden. Ein Pari PassuRang sichert ab, dass alle Investoren gleiche Bedingungen hinsichtlich der Rendite und des Risikoanteils haben. Das heißt konkret, dass kein Investor mehr Rechte beim Zugang zu Ausschüttungen oder Rückzahlungen erhält als ein anderer.
Gibt es Unterschiede zu anderen Begriffen?
Im Gegensatz zu "vorrangigen" oder "nachrangigen" Investoren, bei denen der Reihenfolge bei Auszahlungen eine große Rolle spielt, legt Pari Passu den Fokus auf Gleichheit. Vorrangige Investoren werden zuerst bezahlt, was für sie eine erhöhte Sicherheit bedeutet, während nachrangige Investoren das Nachsehen haben, wenn das Geld knapp wird. Pari Passu eliminiert dieses Ranking und stellt alle gleichauf.
Welche Gefahren birgt der Verzicht auf Pari Passu?
Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste. Wenn ein Startup auf den Begriff Pari Passu in seinen Verträgen verzichtet, könnte dies zu einer ungleichen Behandlung der Investoren führen. Gerade in Krisenzeiten, in denen schnell entschieden werden muss, wer ausbezahlt wird und wer nicht, entstehen Spannungen. Investoren könnten das Vertrauen verlieren und aussteigen, wenn sie befürchten, schlechter behandelt zu werden als andere.
Was sollten Gründer dazu wissen?
Für Gründer ist es essenziell, die Bedingungen von Investorenvereinbarungen genau zu verstehen. Gleichberechtigte Bedingungen durch Pari Passu schaffen Fairness und Transparenz. Sie bieten Sicherheit und stärken das Vertrauen in das Finanzierungsökosystem des Startups. Wer auf solide und faire Konditionen zu Beginn Wert legt, der fährt langfristig eindeutig besser.
Danach wird auch oft gesucht:
Beteiligungsklausel, Liquidationspräferenz, Nachrangdarlehen, Lead Investor, Verwässerungsschutz, Kontrollklausel, Mezzanine-Kapital, Cap Table, Wandeldarlehen, Valuation Cap.