Jeder, der schon einmal erlebt hat, wie das Gehalt ein wenig höher wird und plötzlich auch die Ausgaben wie von Zauberhand steigen, kennt das Phänomen: Lifestyle Creep. Oder auf Deutsch gesagt: Der Lebensstil schleicht sich heran und nimmt plötzlich viel mehr Platz (oder vielmehr Geld) in deinem Leben ein, als du es dir jemals gedacht hättest.
Wie entsteht der Lifestyle Creep und warum betrifft er vor allem Startups?
Lifestyle Creep passiert nicht über Nacht, sondern entwickelt sich langsam und heimtückisch. Jede Gehaltserhöhung klingt nach einer Einladung, den eigenen Lebensstil ein wenig luxuriöser zu gestalten. Wer hat sich nicht schon mal gedacht, "Klar, ich kann mir jetzt auch den teureren Kaffee leisten", oder "Warum nicht das schickere Auto?" Besonders in der Welt der Startups kann das gefährlich werden. Hier bewegt sich alles rasant, aber Geld bleibt oft ein knappes Gut. Noch gefährlicher wird es, wenn Gründer ihr Geschäfts- wie Privatleben nicht strikt trennen und beides vermischen. Plötzlich merkt man gar nicht mehr, wieviel man eigentlich für unnötige Dinge ausgibt.
Welche Auswirkungen hat Lifestyle Creep auf die Finanzen eines Startups?
Stell dir vor, dein Startup ist ein kleines, tapferes Pflänzchen. Um es zum Blühen zu bringen, braucht es Pflege und vor allem Ressourcen. Wenn das Geld jedoch für einen gehobeneren Lebensstandard draufgeht, bleiben weniger Mittel für das Business übrig. Die Folge? Finanzlöcher, die man eigentlich recht einfach vermeiden könnte. Lifestyle Creep kann die unternehmerische Flexibilität einschränken und Druck erzeugen. Denn wenn das Gehalt oder die Fördergelder plötzlich weniger werden, ist es schwer, auf den alten Lebensstil zu verzichten.
Wie kann man Lifestyle Creep vorbeugen?
Erste Regel: sei dir bewusst, dass es passiert. Selbstreflexion ist dein bester Freund im Kampf gegen Lifestyle Creep. Frage dich regelmäßig: Ist das, was ich kaufe, wirklich nötig oder nur ein kleines Ego-Upgrade? Setze dir feste Finanzziele und halte dich an ein Budget. Es ist so wichtig, zwischen dem was du willst und dem, was dein Business braucht, zu unterscheiden. Kleine Belohnungen und Ausnahmen sind okay, solange sie die Ausnahme und nicht die Regel sind. Gründer sollten zudem ihre geschäftlichen Ausgaben im Blick behalten und konsequent trennen. Dies schafft Klarheit und hilft, finanziell auf Kurs zu bleiben.
Warum wird Lifestyle Creep oft unterschätzt?
Wir leben in einer Konsumgesellschaft und der Druck, mehr zu besitzen und zu zeigen, was man hat, ist allgegenwärtig. Durch Social Media wird das Ganze noch befeuert. Der Nachbar hat ein neues Auto? Plötzlich ist der Drang groß, sich auch einen neuen Wagen anzuschaffen. Dieser soziale Druck führt dazu, dass viele den Lifestyle Creep nicht ernst nehmen oder ihn gar nicht bemerken, bis es zu spät ist. Das Motto „man gönnt sich ja sonst nichts“ kann verheerende Auswirkungen auf die finanzielle Freiheit haben.
Was unterscheidet Lifestyle Creep von einfacher Lebensqualitätsverbesserung?
Hier kommt die Gretchenfrage: Was ist Verbesserung und was nur Blendwerk? Eine Verbesserung der Lebensqualität bedeutet, in sinnvolle Dinge zu investieren, die echte Zufriedenheit bringen oder einen Nutzen haben – wie Bildung oder Gesundheit. Lifestyle Creep hingegen bringt kurzfristiges Glück durch materielle Güter, die oft mehr Schein als Sein sind. Ein neuer Laptop für die Arbeit kann nötig sein, aber die angesagtesten Markenschuhe wohl eher nicht.
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