Drag-Along-Rechte (oder einfach Drag-Along Rights) sind ein faszinierendes Konzept im Bereich der Unternehmensfinanzierung und Startups. Sie spielen besonders dann eine Rolle, wenn ein Startup mehrere Investoren hat und es um den Verkauf des Unternehmens geht. Diese Rechte ermöglichen es den Mehrheitsaktionären, kleinere Anteilseigner in einen Verkauf hineinzuziehen, wenn der Mehrheitsaktionär einem Verkauf zugestimmt hat. Aber warum ist das relevant und wie funktioniert das konkret? Diese Fragen klären wir hier.
Was sind die Vorteile von Drag-Along Rights für Startups?
Drag-Along-Rechte sind oft der Retter in der Not für Startups, wenn es um den Verkauf des Unternehmens geht. Sie helfen, den Verkaufsprozess zu beschleunigen und Hindernisse durch uneinige Anteilseigner zu vermeiden. Wenn sich ein lukrativer Deal anbahnt, kann die Tugend der Einigkeit ausschlaggebend für den Erfolg des Verkaufs sein. Stellen wir uns vor, ein Startup hat mehrere Investoren, die alle ihre eigenen Bedingungen für den Verkauf durchsetzen wollen. Diese Rechte räumen das Spielfeld, sorgen für Klarheit und eröffnen somit die Möglichkeit, das Beste aus einem Verkauf herauszuholen.
Wer profitiert von Drag-Along-Rechten?
Primär profitieren die Mehrheitsaktionäre von Drag-Along Rights, insbesondere die Gründer und Hauptinvestoren. Sie gewinnen dadurch größere Kontrolle und Sicherheit beim Verkauf – ohne jedes Mal mit Oppositionsgeistern streiten zu müssen. Doch auch Minderheitsaktionäre können profitieren, da diese Rechte ihnen trotz geringem Einfluss den Weg zu lukrativen Verkaufspreisen ebnen können. Für potenzielle Käufer ist es darüber hinaus ein Vertrauen schaffendes Element, weil es den Weg für einen reibungslosen Kaufprozess ebnet.
Wie unterscheiden sich Drag-Along Rights von Tag-Along Rights?
Diese beiden Rechte könnten fast Geschwister sein, sind jedoch grundverschieden. Während Drag-Along Rights den Mehrheitsaktionären die Macht geben, die Minderheitsaktionäre in den Verkauf zu ziehen, sichern Tag-Along Rights den Minderheitsaktionären zu, dass sie sich einem Verkaufsprozess anschließen können, wenn ein Mehrheitsaktionär seine Anteile verkauft. Man könnte sagen, dass Drag-Along eher diktatorisch und Tag-Along etwas demokratischer veranlagt ist.
Gibt es Risiken bei der Verwendung von Drag-Along-Rechten?
Wie alles im Leben gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille. Die kleineren Investoren könnten das Gefühl bekommen, dass sie übergangen werden, sobald die großen Fische bestimmen, wohin das Wasser fließt. Dieses Machtspiel kann möglicherweise zu Spannungen führen, insbesondere wenn der Verkauf nicht im Interesse aller Anteilseigner ist. Deshalb ist Transparenz und gute Kommunikation entscheidend, um sicherzustellen, dass die Interessen aller Beteiligten respektiert werden.
Wie werden Drag-Along Rights implementiert?
Das Zauberwort lautet: Gesellschaftsvertrag. In der Regel werden Drag-Along-Rechte im Gesellschaftervertrag festgeschrieben. Hierbei gilt es, die Bedingungen und Anforderungen klar zu definieren, unter denen sie aktiviert werden können. Diese Rechte müssen also nicht nur juristisch wasserdicht sein, sondern auch praktisch weitsichtig und durchdacht, um mögliche Auseinandersetzungen im Voraus zu zähmen.
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Tag-Along Rights, Liquidationspräferenz, Vesting, Cap Table, Due Diligence, Verwässerungsschutz, Serie A Finanzierung, Pre-Seed Finanzierung, Gründervertrag.