In der Welt der Startups spricht niemand gern von der Burn Rate, es sei denn, man bespricht das dringend notwendige März-Startup-Drama in der Büroküche. Welcher Gründer möchte schon zugeben, dass das brandneue Unternehmen Geld schneller verbrennt als ein Feuerwerk zu Silvester? Dennoch, wer lang genug in der Gründerszene verkehrt, stößt früher oder später auf diesen oft gefürchteten Begriff.
Was ist die Burn Rate?
Die Burn Rate ist die Geschwindigkeit, mit der ein Startup seine finanziellen Mittel aufbraucht. Man könnte sie als den unverblümten Taktzähler beschreiben, der darüber entscheidet, ob die Party vorzeitig endet. Beim genaueren Hinsehen unterscheidet man zwischen gross burn und net burn. Der gross burn bezieht sich auf sämtliche Ausgaben innerhalb eines bestimmten Zeitraums, während der net burn die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen darstellt. Ziemlich nüchtern für ein Konzept, das den Herzschlag eines Startups widerspiegelt, nicht wahr?
Warum ist die Burn Rate für Startups entscheidend?
Stellen wir uns Startups als aufstrebende Rockbands vor: Die Burn Rate ist das Geld, das sie benötigen, bevor sie ihren ersten Hit landen. Ein Startup, das zu schnell Geld verbrennt, riskiert, dass die Tour abgebrochen wird, bevor der Erfolg einsetzt. Allerdings bedeutet eine niedrige Burn Rate nicht unbedingt, dass alles im grünen Bereich ist. Ein Startup, das kläglich scheitert, kann eine niedrige Burn Rate haben, während es den eigenen Untergang herbeiführt. Daher müssen Startups den schmalen Grat zwischen Investitionen in Wachstum und Vorsicht beim Geldausgeben beschreiten.
Wie berechnet man die Burn Rate?
Die einfache Antwort: addiere alle monatlichen Fixkosten, entferne jegliche Einnahmen, und voilà! Wäre es im Alltag doch immer so leicht zu wissen, wohin das Geld fließt. Konkreter gesagt, die Burn Rate wird oft berechnet, indem die Barmittel, die zu Monatsbeginn vorhanden sind, mit denen zum Monatsende verglichen werden. So erhält man eine präzise Vorstellung, wie lange das Unternehmen über Wasser bleiben kann, bevor die finanzielle Rettungsweste fehlt.
Welche Rolle spielt die Burn Rate bei der Investorenbewertung?
Investment-Profis schauen nicht nur auf den Innovationsgrad eines Startups – sie lieben Excel-Tabellen mehr als das Komma in Millionenbewertungen. Investoren zahlen besonders auf die Burn Rate, denn sie gibt Aufschluss über die Dauer der finanziellen Reichweite. Ein zu hoher Wert signalisiert oft Alarmstufe Rot: Cash-Burn ohne Strategy. Denn letztlich wünscht sich jeder Investor, dass sein Kapital in Wachstumsprojekte fließt, nicht in das schleichende Schließen finanzieller Löcher. Eine gut kontrollierte Burn Rate kann also zur verlockenden Sirene werden, die Investoren ins Boot holt.
Wie kann eine hohe Burn Rate bewältigt werden?
Sprechen wir klartext: Manchmal muss man die Geldverbrennung eindämmen. Beginnend mit der Kostenanalyse, dem Überdenken von Marketingstrategien oder gar dem Reduzieren von Personalkosten. Keine leichten Entscheidungen, doch eine hohe Burn Rate erfordert teils drastische Maßnahmen, um den Fortbestand zu sichern. Auch der frische Wind durch einen strategischen Investor kann die Rettung in letzter Sekunde sein. Flexibilität und Handlungsfreude sind hier der Schlüssel – niemand wird zum erfolgreichen Gründer ohne sich die Hände schmutzig zu machen.
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