Was ist Self-Sovereign Identity?

Self-Sovereign Identity gibt Individuen Kontrolle über ihre digitale Identität.

Self-Sovereign Identity (SSI) klingt wie ein neumodischer Begriff, der aus einem Science-Fiction-Roman entsprungen sein könnte. Doch hinter dieser futuristischen Bezeichnung steckt ein Konzept, das im digitalen Zeitalter an Bedeutung gewinnt. Kurz gesagt, geht es bei SSI darum, dass Individuen die vollständige Kontrolle über ihre eigenen digitalen Identitäten besitzen. Kein großer Tech-Gigant, keine Regierungsbehörde – nur Sie selbst.

Wie funktioniert Self-Sovereign Identity?

Um die Funktionsweise von Self-Sovereign Identity auf den Punkt zu bringen: Es ist eine Methode, bei der Nutzer digitale Ausweise und Zertifikate in einem digitalen Wallet abrufen und verwalten, ähnlich wie Bargeld oder Kreditkarten in einer echten Geldbörse. Die Technologie, die dies ermöglicht, basiert häufig auf Blockchain oder Distributed Ledger Technologies (DLT). Man könnte es als ein Netzwerk individueller „Schlösser“ betrachten, bei dem jede Person ihren eigenen Schlüssel besitzt. Dadurch wird die Notwendigkeit einer zentralen Authentifizierungsstelle überflüssig.

Welche Vorteile bietet Self-Sovereign Identity?

Es gibt einige verlockende Vorteile des Self-Sovereign Identity-Ansatzes. Einer der größten ist wohl die Datensicherheit. Nur die notwendigsten Informationen werden geteilt, und das ausschließlich mit der Zustimmung des Nutzers. Ein weiterer Vorteil ist die Erhöhung der Privatsphäre. Sie können entscheiden, welche Teile Ihrer Identität Sie teilen möchten und welche nicht. Zudem ermöglicht es eine größere Flexibilität in der Nutzung, da das System die Komplexität von Identitätsnachweisen reduziert.

Gibt es Risiken und Herausforderungen bei Self-Sovereign Identity?

Natürlich hat alles seine zwei Seiten, und SSI ist da keine Ausnahme. Eine der Herausforderungen besteht darin, eine breitere Akzeptanz zu erreichen. Technische Hürden könnten die Implementierung verlangsamen. Auch wenn SSI Sicherheit verspricht, liegt die Last der Verantwortung stark auf den Nutzern selbst. Außerdem besteht die Gefahr, dass Menschen ohne technischen Zugang oder Wissen ausgeschlossen werden können. Die Infrastruktur, die benötigt wird, um SSI zu unterstützen, ist nicht überall vorhanden.

Wie unterscheidet sich Self-Sovereign Identity von anderen Identitätsmodellen?

Traditionelle Identitätsmodelle, die wir alle kennen – wie das Anmelden bei Facebook oder Google, um auf Drittanbieter-Dienste zuzugreifen – nutzen das Third-Party-Model. Organisationen besitzen Ihre Identitätsdaten und verwalten sie. Mit SSI fällt dieser Mittelsmann weg. Im Gegensatz beispielsweise zur „federated identity“, bei der ein Singularer Zugriffspunkt bietet, bezieht SSI keine Organisation in die Verwaltung der Identität ein.

Welche Rolle spielt Self-Sovereign Identity für Startups?

Für Startups bietet Self-Sovereign Identity einen großen Hebel in Sachen Kundenvertrauen und -sicherheit. Innovatoren können durch die Nutzung dieser Technologie sicherstellen, dass Nutzer nicht nur die Kontrolle über ihre Daten haben, sondern auch dass die Compliance mit Datenschutzbestimmungen einfacher zu handhaben sein könnte. Startups können sich als Vertrauensmarken positionieren und gleichzeitig die operativen Risiken im Zusammenhang mit der Datenspeicherung reduzieren.

Welche Anwendungen sind für Self-Sovereign Identity denkbar?

Es gibt unzählige Anwendungsfälle für Self-Sovereign Identity. Von der Vereinfachung von Zahlungssystemen bis hin zu reibungsloseren Onboarding-Prozessen bei neuen Dienstleistern. SSI kann in der Gesundheitsbranche revolutionär sein, wo Patienten ihre medizinischen Geschichts- und Befundinformationen sicher und einfach übertragen können. Auch im Bildungssektor könnten Zertifikate, Diplome und andere Nachweise leicht verifiziert werden.

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LARS WILRICH

Ich bin Mitte 40 und habe die letzten zehn Jahre damit verbracht, Startups aufzubauen und zu begleiten. Von der ersten Idee bis zur Markteinführung kenne ich die Herausforderungen und Chancen der Gründungsphase. Mein Fokus liegt auf nachhaltigem Wachstum und belastbaren Geschäftsmodellen. Erfolgreiche Startups brauchen Strategie, Leidenschaft und ein solides Netzwerk – dabei unterstütze ich gerne.